Rückenschmerzen
Die häufigsten Gründe für Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind neben Schulter-Nacken-Beschwerden die häufigsten körperlichen Gründe, warum Patienten meine Praxis aufsuchen.
Rückenschmerzen können vielfältige Ursachen haben – angefangen bei körperlichen Ursachen wie Wirbelblockaden oder Muskelverspannungen, einer ISG-Blockade mit Beckenschiefstand oder einem Bandscheibenvorfall. Aber auch Bewegungsmangel durch vorwiegend sitzende Tätigkeit führt zu Rückenschmerzen, genauso wie mentale Blockaden wie Stress, Erfolgsdruck, Ängste, Sorgen und Enttäuschungen.
Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule
Sprechen meine Patienten von Rückenschmerzen geht es meistens um Schmerzen im unteren Rücken, sprich im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) oder des Iliosakralgelenks (ISG).
Die Lendenwirbelsäule beginnt in Höhe der Taille und geht dann in das Kreuzbein (Sakrum) über. Schmerzen in diesem Bereich strahlen gerne von der Wirbelsäule nach oben auch nach unten in das Gesäß aus. Ist auch der Ischiasnerv gereizt, können die Schmerzen sogar in die Beine ausstrahlen. Oder bei einer Blockade des Iliosakralgelenks in die Leiste.
ISG-Blockade
Sehr häufig kommt es bei Rückenschmerzen zu einer Blockade im Iliosakralgelenk (Kreuzbein-Darmbein-Gelenk). Das ISG ist das Gelenk, dass das Kreuzbein mit den beiden Darmbeinschaufeln des Beckens verbindet. In den meisten Fällen ist das ISG nur einseitig blockiert. Eine Blockade kann dazu führen, dass die Beckenschaufel auf der blockierten Seite leicht nach vorne oder hinten gedreht ist.
Wie eine Beinlängendifferenz entsteht
Ist die Beckenschaufel nach vorne gedreht, wird das Bein, dass in der entsprechenden Beckenschaufel aufgehängt ist, länger. Ist die Beckenschaufel jedoch nach hinten gedreht, wird das entsprechende Bein kürzer. So kommt es zu einer Beinlängendifferenz und man steht schief, obwohl man zwei gleich lange Beine hat.
Steht man durch die Beinlängendifferenz auf zwei unterschiedlich langen Beinen, kann es leicht zu Blockaden im unteren Rücken, aber auch in den Schultern, im Kiefergelenk oder in der Halswirbelsäule kommen. Der Körper versucht nämlich – und das ziemlich erfolgreich – den Beckenschiefstand durch eine Gegenbewegung auszugleichen, da die Augen immer gerne gerade zum Horizont blicken möchten.
Diese Gegenbewegung wird durch unbewusstes einseitiges Anspannen bestimmter Muskelgruppen erreicht und kann zu Schmerzen führen. Die Schmerzen sind meist im unteren Rücken, im Bereich des ISG oder in der Leiste lokalisiert. Manchmal strahlt der Schmerz durch die Verschiebung des Iliosakralgelenks aber auch ins Gesäß aus und es kommt zu Ischiasschmerzen.
Besteht eine Beinlängendifferenz unentdeckt über längere Zeit, kann es durch die Gegenbewegung des Körpers zu einer Fehlbelastung der Bandscheiben kommen. Die Folge können Rückenschmerzen bis hin zu einem Bandscheibenvorfall sein.
Die Ursache eines Beckenschiefstandes mit ISG-Blockade kann eine verspannte Muskulatur sein, aber auch Fehlhaltungen, wie das Übereinanderschlagen der Beine oder Gewalteinwirkungen durch einen Unfall oder Sportverletzungen.
Eine ISG-Blockade löst sich meist nicht von allein, kann aber leicht von mir durch gezielte Techniken behoben werden, ebenso wie wie Muskelverspannungen oder Wirbelblockaden.
Hexenschuss
Beim Hexenschuss handelt es sich um einen bewegungsabhängigen Rückenschmerz. Meist tritt ein Hexenschuss, der auch Lumbago oder Lumbalgie genannt wird, nach einer falschen oder ungewohnten Bewegung auf. Von jetzt auf gleich geht nichts mehr und Du kannst Dich bestensfalls gebeugt und meist nur noch unter großen Schmerzen fortbewegen.
Ausgelöst wird ein Hexenschuss durch Verkrampfungen der Muskulatur links und rechts der Wirbelsäule. Durch die Verkrampfung wird die Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt und dies führt zum Schmerz.
Ruhe, Wärme und das Hochlagern der Beine lindert den Hexenschuss ist meist innerhalb weniger Tage. Sanfte wärmende Methoden wie eine Reiki Sitzung können den Heilungsprozeß beschleunigen. Jedoch sollte ein Hexenschuss als Warnung des Körpers gewertet werden.
Ausgelöst wird ein Hexenschuss nämlich in der Regel durch Bewegungsmangel. Ein gesunder Rücken möchte regelmäßig bewegt und gefordert werden. Zu langes Sitzen im Büro, im Auto oder abends vor dem Fernseher läßt die Muskulatur entlang der Wirbelsäule verkümmern. Außerdem verkürzt sich durch das Sitzen die Oberschenkelmuskulatur und der Rücken verformt sich zum Rundrücken.
Ischiasschmerzen
Sind die Schmerzen im unteren Rücken lokalisiert und ziehen ins Gesäß und vielleicht auch noch weiter in das hintere Bein, könnte es sich um Ischiasschmerzen bzw. eine Ischialgie handeln.
Bei Ischiasschmerzen wird der Ischiasnerv, der in der unteren Lendenwirbelsäule entspringt, gereizt. Für die Reizung des Ischiasnervs könnte eine Verengung des Wirbelkanals verantwortlich sein. Zu der Verengung kann es u. a. durch verspannte Rückenmuskeln kommen, die dann einen großen Druck auf den Ischiasnerv ausüben. Dies führt zu einer Nervenwurzelreizung und die wiederum zu starken Schmerzen.
Meiner Erfahrung nach ist der häufigste Auslöser ein verspannter und verhärteter Piriformis Muskel. Der Piriformis ist einer von 6 tiefen Gesäßmuskeln, die für ein stabiles Becken sorgen. Er verläuft vom Kreuzbein zum Oberschenkelhalskopf und liegt direkt über dem Ischiasnerv. Ist der Piriformis angespannt und verkürzt, drückt er auf den Ischiasnerv und löst damit einen starken Schmerz aus.
Mit Hilfe der Faszientherapie läßt sich ein verhärteter Piriformis Muskel leicht, aber leider nicht schmerzfrei, lösen. Ist der Piriformis erstmal wieder entspannt, kann sich der Ischiasnerv entspannen, was sich positiv auf das Schmerzempfinden auswirkt.
Skoliose
Auch durch eine Skoliose kann es zu Verspannungen der Rückenmuskulatur und zu Rückenschmerzen kommen. Die Verkrümmung der Wirbelsäule kann außerdem zu einem Schulterschiefstand mit schmerzhaften Schulter-Nacken-Verspannungen führen.